THW OV Schweinfurt

Archiv (2009 - 2017)




25.04.2014

Die Bonnland-Übung 2014

Für uns ist Bonnland eines der Highlights im Jahr, das Treffen mit anderen Hilfs- und Rettungsorganisationen zur gemeinsamen Übung. Das Motto ist eigentlich immer gleich: Kennenlernen - Lernen - Miteinander für etwas Gutes einstehen.

An drei Tagen im Jahr, diesmal vom 25.04. bis 27.04., trifft sich der THW-Ortsverband Schweinfurt mit anderen Hilfs- und Rettungsorganisationen zu einem Übungswochenende auf dem Truppenübungsplatz Hammelburg in Bonnland.
Nach langen Planungsarbeiten ging es für die ersten Helfer des THW Schweinfurt schon am Donnerstag Abend mit dem Verladen des Radladers, Dummys und Stahl-, Beton- und Holzplatten los. Auch ein Großteil der Küchenausrüstung wurde reisefertig gemacht.
Ein vier Mann starker Voraustrupp startete am Freitag um 7:00 Uhr und hatte die Aufgaben, die Küche aufzubauen und die ersten Szenarien für die Nachtübung vorzubereiten.
Pünktlich um 18:00 Uhr trafen die weiteren Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein. Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) mit neun Personen, der THW-Ortsverband Mellrichstadt mit sechs Leuten und vom THW Schweinfurt nochmal achtzehn Mann. Nach einer Sicherheitseinweisung, dem Beziehen der Quartiere und dem Abendessen war für 20:30 Uhr die Herstellung der Einsatzbereitschaft auf dem Schlossplatz, unserem Bereitstellungsraum, angeordnet. Das THW Mellrichstadt hatte dort mit seiner Führungs- und Kommunikationseinheit die Einsatzleitstelle aufgebaut. Die Einsatzkräfte hatten vier Aufgaben zu bewältigen. Einmal die Rettung von Verletzten aus eingestürzten Räumen, wobei der Gebäudezugang durch Betonteile verschlossen war. Im zweiten Szenario musste ein einsturzgefährdeter Bereich eines Gebäudes abgestützt werden. Entlaufene Zootiere, ein Tiger und ein Bär, mussten im dritten Fall gefunden werden, wobei die einzige Zugangsöffnung zu dem Gelände mit Stahlplatten blockiert war. Bei der vierten Übung verschafften sich die Einsatzkräfte erst den Zugang zu dem Gebäude durch eine Holzwand, um dann Verletzte zu retten. Die Sanitäter vom ASB waren dabei immer für die Versorgung und den Abtransport der Verletzten zuständig.
Gegen Mitternacht ging es dann zum gemütlicheren Teil über, bevor am Samstag um 7:00 Uhr das Küchenteam mit dem Frühstück lockte. Zu dieser Zeit stießen auch die Schweinfurter Freiwillige Feuerwehr (FFW) mit 25 Einsatzkräften und die Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) samt ihrem Schminktrupp und Verletztendarstellern ein – zusammen knapp 20 Leute. Besonders die jugendlichen Verletztendarsteller wurden noch durch die zwölf Mädchen und Jungen der THW Jugend Schweinfurt unterstützt. Damit war die Maximalstärke von ca. 100 übenden Einsatzkräften erreicht.
Der Vormittag startete mit verschiedenen Einzelübungen zu Ausbildungszwecken der Mannschaften. Der Leiter der THW Geschäftsstelle Bamberg, Herr Curd Mohr, beobachtet die Übungseinsätze des THW. Zuerst mussten Personen (Darsteller und Dummys) aus einen teileingestürztem Haus gerettet werden. Später stand beim THW Schweinfurt das Retten aus Höhen auf dem Programm. Dazu wurde eine Seilbahn zum Dach eines dreistöckigen Wohnhauses aufgebaut, um dann Verletzte (Dummys) aus dem dritten Obergeschoss in Sicherheit zu bringen.
Bevor nach dem Mittagessen wieder zu den Übungen aufgebrochen wurde, gab es die Aufstellung zum Gruppenfoto.
Von der Stadt Schweinfurt besuchte Herr Jan von Lackum, Referatsleiter für Öffentliche Sicherheit und Ordnung, die übenden Einheiten. Er beobachtete die Einsatzkräfte bei ihren Übungen am Nachmittag, bei denen alle Verbände in die Rettungsaktionen eingebunden waren. Das erste Highlight war eine Personenrettung aus einem brennenden Gebäude, bei dem das THW den Zugang schaffte und anschließend die Feuerwehr bei der Rettung der Verletzten unterstützte. ASB und JUH haben die Verletzten am Sammelplatz entgegen genommen und zum Sammelplatz gebracht, den der ASB am Vormittag einrichtete.
Die Feuerwehr bekam mit der Personenrettung aus einer Kanalschachtanlage noch eine extra Einlage, bevor das große Finale eingeläutet wurde. Fast alle Verletztendarsteller und Dummys wurden in dem mehrstöckigen Wohnhaus platziert. Während die Feuerwehr bei der Anfahrt noch ein Hindernis entfernen musste, hörte man Explosionsgeräusche aus dem Wohnhaus. Gleich wurde das THW mit alarmiert und gemeinsam die Verletztenrettung angegangen. Die Feuerwehr setzte dabei auch ihre Drehleiter ein, was für den einen oder anderen Verletztendarsteller eine neue Erfahrung war. Den Abschluss der Übungsaktivitäten bildete ein großer Verkehrsunfall mitten in Bonnland. Drei Fahrzeuge und mehrere Personen waren involviert.
Wie in den Jahren zuvor haben alle Teilnehmer etwas lernen können - und jeder hat die Möglichkeiten und Fähigkeiten der jeweils anderen Verbände kennenlernen können.Ein Kameradschaftsabend beendete den Tag.
Der Sonntag war für das Aufräumen und den Rücktransport der Gerätschaften reserviert. Irgendwann am Nachmittag waren die Fahrzeuge wieder einsatzbereit und es ging in das verdiente „restliche Wochenende“. Trotz der Anstrengungen werden nächstes Jahr wieder viele der Helferinnen und Helfer dabei sein – weil es einfach toll ist, Spaß macht und unser Hobby ist.

von Rüdiger Hinkel

Bilder