Der Museumsbunker in der Ernst-Sachs-Straße ist weithin bekannt. Was er unter seinem Dach verbirgt, wissen nur wenige. Um das zu ändern starteten Helfer des THW-Ortsverbandes Schweinfurt mit dem Öffnen des engen zubetonierten Ausstiegs.
Zugegeben,
solche Arbeiten sind im Einsatz eher selten. Im Zusammenhang mit dem Abbruch und dem Niederlegen von Bauwerken und Bauwerksteilen ist es aber Bestandteil der THW Fachausbildung. Daher haben wir uns der
Aufgabe auch zu Übungszwecken gestellt.
1983 wurde der vorhandene
enge Ausstieg in den Dachbereich des Museumsbunkers mit Beton
vergossen – eine ein Meter dicke Schicht Beton, die wie ein Korken
fest im Ausstieg saß und nur mit schwerem Gerät zu entfernen war.
Zur
Absicherung wurde im obersten Stockwerk des Bunkers unter dem
Ausstieg eine Folienwanne aufgebaut, in der die THW-Helfer Stützen
aufstellten. Mit dieser Konstruktion wurde ein plötzliches Absacken
von Betonbrocken in den Innenraum verhindert. Außerdem konnte
Wasser, mit dem der Staub gebunden wurde, im Innenbereich sicher
aufgefangen werden.
Die eigentlichen
Abbrucharbeiten wurden von der dachseitigen Luke des Ausstiegs her
ausgeführt. Um dorthin zu gelangen mussten die Helfer mit einer
Hebebühne über das Dach in eine herausgenommene Dachluke
einsteigen.
Ausgerüstet
mit Schutzbrille, Staubmaske und kleinem Presslufthammer ging es an
die Arbeit. Für einen großen Presslufthammer war kein Raum
vorhanden. Der Abbruchschutt musste mit den Händen heraus befördert
werden.
Wo
gearbeitet wird, da braucht man auch eine Stärkung – und warum im
Januar nicht Würstchen grillen. Nach der Pause ging es mit frischen Kräften weiter.
Der
Tag hat für den Durchbruch nicht ausgereicht – aber immerhin,
vierzig Zentimeter sind schon weg – und jetzt kennen wir die
Schwachstellen des Beton-Korkens.
In
zwei Wochen ist die Fortsetzung geplant, und dann sehen wir uns im
Obergeschoss des Bunkers wieder.
von Rüdiger Hinkel